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Ostercappeln / Venne

"Schluchten" und "Gipfel"
Venner Aussichtsturm - Museumspark Kalkriese - Historischer Kalkofen

 

Start
TERRA.VITA-Wanderparkplatz Venner Berg
Burlagenweg (Nähe Engter Straße)
49179 Ostercappeln


Charakter/Anspruch
X
Y

ca 6 km
136 Höhenmeter

Wald und Felder, ca 600 Meter Fuß/Radweg neben der B218

Wegezeichen

überwiegend
23, Abstecher zur Schmittenhöhe

Besonderheiten
Varusschlacht im Osnabrücker Land
Museum und Park Kalkriese

Kalkbrennerei (Kulturdenkmal)
Kerbwald mit Bach
Venner Aussichtsturm
"Schmittenhöhe" mit Gipfelkreuz und -buch

Einkehrmöglichkeit
Gasthof Varusschlacht

April 2016
 
Diese Wanderung beginnt am TERRA.vita-Wanderparkplatz "Venner Berg" (alternativ am Wanderparkplatz am Museumspark Kalkriese) und folgt im wesentlichen dem offiziellen Wanderweg 23.
 
Wassertretstelle Venner Berg
 
Gleich hinter dem Wanderparkplatz befindet sich eine Wassertretstelle. Noch kann man hier im April jedoch nur "Lufttreten", es sei denn, man watet direkt durch den Bach. Die Wasserbecken sind noch nicht mit Wasser gefüllt.
 
Schlucht im Venner Berg
 
Also wandern wir heute direkt den Pfad hinauf. Er führt uns entlang des Bachlaufs durch den Kerbwald hoch auf den Venner Berg. Eine kleine Schlucht, in der uns das erste zarte Grün der jungen Buchen ebenso erfreut wie die Farbkleckse der Frühblüher,  die wie zufällig am Waldboden verteilt sind.
 
Venner Aussichtsturm
 
Wer noch höher hinauf möchte, hat ein wenig später die Gelegenheit, auf den Venner Aussichtsturm zu steigen.
Der Burlagenweg geht kurz nach der Hundeschule in den ebenfalls asphaltierten Weg "Im Hasselbrock" über. Hier haben wir Ostercappeln (Venne) verlassen und befinden uns jetzt auf Bramscher Gebiet, in Evinghausen. Kurz nach den Häusern "Im Hasselbrock 13, 15, 17" folgen wir der Markierung 23 und biegen nach rechts ab in einen Feldweg, der uns in den Wald des Kalkrieser Berges führt. Es geht geradeaus weiter und wir halten uns dann an das blaurote DiVaWalk-Wegezeichen. Es führt uns zur Schutzhütte, dahinter biegen wir rechts ab zur Schmittenhöhe, dem Gipfel des Kalkrieser Berges.
 
Schmittenhöhe - Gipfel des Kalkrieser Berges
 
Natürlich darf die Gipfelbesteigung des Kalkrieser Berges, der wortwörtliche Höhepunkt dieser Wanderung, nicht fehlen. Im Kasten am Gipfelkreuz liegt so auch nicht nur das Gipfelbuch, sondern auch ein Infoblatt zu dieser Schmittenhöhe, dessen Text wir hier wiedergeben möchten. Die Kuhle neben dem aufgeschütteten "Gipfel" lässt noch immer deutlich erkennen, wo die "Gipfelmasse" entnommen wurde.
 
 
Woher kommt der Name "Schmittenhöhe"?
"Schmittenhöhe?! - nanu, ist das versehentlich aus dem Fach Alpenverein hierher gerutscht?"
Nein, doch nicht. Zwar der Baedeker, Andreas Atlas, Meyers Lexikon, Brockhaus sie alle kennen nur die Schmittenhöhe, die über Zell am See gebietet. Aber sie hat eine weiniger hochgeborene Schwester in Kalkriese. Bitte ja, so und nicht anders schreibt sich das Nest. Obwohl nämlich von unsern Zeitgenossen aus anderen Breiten manches Mal Kalbwiese oder Kalkriede auf Briefen dafür eingesetzt wird.
"Kalkrieser Berg" heißt auf den Karten die bei dem Gute Barenaue weit nach Norden vorspringende Verlagerung vor der Hauptkette des Wiehengebirges, und als ihre höchste Erhebung findet sich eingezeichnet: "Schmittenhöhe - 157m".
Untersuchen wir einmal, wie es um ihren Taufschein steht, so ergibt sich folgendes:
Eine besondere Benennung ist dem Volksmunde nicht geläufig. Allenfalls "im großen Berge" bekäme der Fragende etwa zur Antwort. Die Flurkarte von 1872 bezeichnet das in Rede stehende Gelände als "Hohe Kalkriese"; das Femininum nicht auffassend spricht der Vermessungsbeamte dabei z.B. ferner vom Weg "am" hohen Kalkriese, was richtiger "an der" hohen Kalkriese zu lauten hätte. Plattdeutsche Auskunft sagt nämlich nie, man wohne "in" Kalkriese, sondern stets "uppe Kalkreese". Ganz im Einklang hiermit gibt Jellinghaus die wohl endgültige Deutung des Namens Kalkresse = die Kalkröste.

Wie ist nun jener Berggipfel zum Namen "Schmittenhöhe" gekommen?
Als in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts einmal der Besitzer des Gutes Barenaue das Bad Kissingen gebrauchen musste, wurde ihm vom Arzt als Nachkur ausgiebige körperliche Arbeit angeraten. Reichliche Bewegung verschaffte ihm nun ohnehin jahraus jahrein die Überwachung mancherlei Arbeiten in seinen ausgedehnten Forsten. Wild war's auf den wilden Höhen im Kalkrieser Berge gewesen, als das Gut dort aus der Markenteilung seine ansehnlich große Abfindung zugewiesen erhielt. Aus Abtrieb und Aufforstung erstand dem Berge dann das neue Gewand, in welchem er jetzt Auge und Herz des Wanderers, wie des Forstwirts erfreut.
Die heutige "Schmittenhöhe", damals noch freien Ausblick gewährend, schien dem Erblanddrosten Hugo v. Bar ein geeigneter Platz, dem Rat seines Arztes nachzuleben. Architektonisch - mathematisch ist der Zuschnitt des Planes, wie er ihn sich für seine Arbeit erdacht hat. Erdmassen beginnt er auszugraben, die er in 20m Entfernung wieder zu einem Haufen auftürmt. Das Gesundheitsfördernde der Arbeit verspürt er bald. Die folgenden Jahre schon kann sie ihm als Ersatz für Kissingen die Reise dorthin ersparen. Ist doch sogar Steinbrucharbeit von dem einsam sich mühenden Kärrner zu vollbringen. Viele Jahre sind ins Land gegangen, als er das Werk vollendet nennen kann.
Der Trichter der Grube, wie er sie auswarf, hat 10m Durchmesser und 5m Tiefe erreicht. Hineingeschnitten in die Böschung steigt der schmale Pfad für die Schiebkarre in Schneckenwindungen vom Grunde empor. Ähnlich windet er sich, durch Steinpackung befestigt, zur Spitze des Erdkegels hinauf, der fast die gleichen Maße hält. Das eine stellt, körperlich gesehen, die stereometrische Umkehrung des anderen dar, als noch nicht Abbröckelung und Einsturz die Form zerstört hat.
Mittlerweise ist das Jahr 1895 herangekommen; es sieht die Beamten der kartographischen Landesaufnahme mit ihrem Messtisch das Gelände durchstreifen. Auf Barenaue ist der leitende Offizier einquartiert. Einmal dreht sich bei der Tafel auch die Unterhaltung um jene Höhe. Wie Grube und Kegel entstanden seien, muss der Gastgeber erzählen.
Der Offizier fragt: "Sagen Sie bitte, Herr Erblanddrost, hat der Berg einen besonderen Namen?" Antwort: "Nein, das nicht. Aber, als ich dort arbeitete, hat mein Töchterchen Mia mir immer das Frühstück heraufgebracht und auf der Höhe mir manche Stunde Gesellschaft geleistet. Sie hieß bei uns mit Kosenamen "Schmidt" und daher haben wir in meiner Familie immer den Berg die "Schmittenhöhe" genannt!"
Eine Laune des Offiziers hat damals die Sache "amtlich" werden lassen, indem er den Namen in die Karte eintrug. Bei dem
Taufakt selber mag den Barenauer Erblanddrosten (+ 1918) die Erinnerung an den Berggipfel bei Zell am See geleitet haben. Aber in einem Punkte ist inzwischen der Vergleich hinkend geworden, indem nämlich die Kalkrieser Schmittenhöhe einen Rundblick nicht mehr bietet.

W. Fisse-Niewedde, Kalkriese
Quelle: Osnabrück und seine Berge - Sept. 1931
hrsg. Verkehrs- und Verschönerungsverein Osnabrück
 
Weiter geht es auf dem hier recht matschigen DiVaWalk, bis der Wanderweg 23 und B in der Höhe einer Bank vom Hauptweg nach rechts wegführt und uns auf schönem Pfad parallel zum Hauptweg bis zum Museumspark Kalkriese leitet. Der Aussichtsturm dort ist schon von weitem zu sehen.
Hier kann man vieles zur Varusschlacht erfahren und Stärkung für den Wanderer gibt es auch - im Gasthaus Varusschlacht (Öffnungszeiten beachten).
 
Kalkbrennofen Hollewedde
 
Anschließend geht es 600 Meter auf dem kombinierten Fuß/Radweg entlang der Bundesstraße B218 bis zum über 500 Jahren alten Kalkbrennofen (Kulturdenkmal/Infotafel). Von dort geht es weiter hinauf auf einem schmalen kurzen Pfad zum ehemaligen Kalksteinbruch (Infotafel) und weiter durch den Wald auf dem Pfad 23 bis zurück zum Wanderparkplatz Venner Berg.
 




 

 


 
 
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