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Lotte / Wersen
 
Mühlenrunde
 

Wanderweg / ca 5 km
Fotos: Februar 2011


Parkplatz:
mehrere Möglichkeiten im Ortskern

Adresse:
49504 Lotte/Wersen
Westerkappelner Straße
Von Osnabrück kommend direkt nach Überquerung der Düte rechts

Wegezeichen:
zum Teil die offizielle Nordic-Walking-Route:
Fitness-Trail Lotte-Wersen "Mühlenrunde"

(HIER KLICKEN)

 
Bei dieser Wanderung umrunden wir das älteste Bauwerk Lottes, die denkmalgeschützte evangelische Dorfkirche.
 
Lotte/Wersen - alte evangelische Dorfkirche - Düte
 

Das Kirchspiel Wersen wurde schon ca 1150 gegründet. 1271 wurde diese Dorfkirche (spätromanischer Gewölbebau) errichtet. Heute können wir nahezu an allen Stellen unserer Wanderroute zumindest den Kirchturm sehen. Das war nicht immer so. Anfangs hatte die Kirche gar keinen Turm. Circa um 1400 herum wurde erstmals ein Turm errichtet, "Pannentoaden" genannt. Das Dach war nicht mit Dachpfannen gedeckt, sondern mit normalen Ziegelsteinen, den Pannen. So wie Pastor D. Heinrich Niemöller (1859 - 1941) beschreibt, hatte der Turm wohl "ein schlechtes Fundament und wackelte beim Läuten und in den Novemberstürmen hin und her". 1886 wurde deshalb ein neuer Turm errichtet. Ein kleines Gerüst vor der Kirche erinnert noch heute an den alten "Pannentoaden".

Interessant zu lesen, was der Heimatforscher Wolfgang Johanniemann über den Pastor Heinrich Niemöller schreibt: HIER klicken.
Der sehr heimatliebende Pastor Heinrich Niemöller ist übrigens Vater des Theologen und Widerstandskämpfers gegen den Nationalsozialismus Martin Niemöller, dem späteren hessischen Kirchenpräsidenten.
Martin Niemöller (1892 - 1984) stand dem Nationalsozialismus anfangs noch positiv gegenüber. Sein entschiedenes Engagement für den Glauben "auch aus Sorge um das Dritte Reich", passte jedoch nicht ins staatliche Kirchenkonzept und führte dazu, dass er als "persönlicher Gefangener" Hitlers ins Konzentrationslager kam, wo er der Hinrichtung nur knapp entging. Seine weitere Entwicklung bis zum entschiedenen Pazifisten ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass er noch bei Kriegsausbruch 1939 aus der Haft heraus darum gesuchte, wie im 1. Weltkrieg als U-Boot-Kommandant Dienst zu tun, was Hitler aber ablehnte. Das Geschehen in der Nazizeit, wie es sicher viele Deutsche erlebten, kann man wohl kaum treffender ausdrücken als mit folgendem Zitat Martin Niemöllers:

"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."

Quelle: http://www.martin-niemoeller-stiftung.de/4/daszitat

Auch Martin Niemöller blieb dem Heimatort seines Vaters und Großvaters so verbunden, dass er auf der Familiengrabstelle in Wersen bestattet wurde.

 
Lotte/Wersen - Mühle Bohle
 

Wersen ist seitdem größer geworden. Die Düte aber fließt noch immer durch den Ort, an vielen Stellen auch immer noch idyllisch. D.Heinrich Niemöller schreibt 1935 in seinem Büchlein "Aus goldener Jugendzeit":
"Die 'Düte' schlängelt sich wie ein Silberband durch saftige Wiesengründe hindurch. Früher war sie sehr fischreich. Aale, Hechte, Barsche, Bleien, Quabben bevölkerten sie. Wie manches Mal habe ich als Knabe an ihrem Ufer gestanden und gespannt auf meine Angelschnur geschaut."
Ca 1800 war die Düte noch ein naturnaher Fluss. In den nächsten 2 Jahrhunderten ging die Gesellschaft nicht pfleglich mit ihr um. Industrialisierung, ungeklärte Abwässer, intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelungen, Begradigungen, ... führten sowohl zu schlechter Wasserqualität, Unterbindung der natürlichen Fischwanderungen, zu Hochwasserproblemen. Dieses Jahrhundert beginnt mit Revitalisierungsmaßnahmen, die auch schon Erfolge zeigen. Die Stadt Osnabrück berichtet HIER ausführlich über die Düte.

Die Anfänge der unter Denkmalschutz stehenden Mühle Bohle liegen vermutlich im 13. Jahrhundert. Urkundlich erwähnt ist die Mühlentechnikerneuerung (1669/70) nach dem 30-jährigen Krieg. Die Sägemühle und Bockemühle sind wahrscheinlich zusammen mit der Dreibogenbrücke erbaut. Letztere trägt die Inschrift 1842. Das heutige Hauptgebäude wurde 1906 als Getreidemühle errichtet und wird seit 1994 vom Heimatverein Wersen restauriert, unterhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

 
Lotte/Wersen - alter Bahnhof
 
Ehemaliger Bahnhof Wersen und dörfliche Impressionen
 
Lotte/Wersen - 1913-1920
 

Diese Fotos führen in die Zeit um 1915 herum zurück, in die Zeit der Feldpostkarten aus dem 1. Weltkrieg. Die evangelische Dorfkirche ist gut zu erkennen. Bei dem Fachwerkhaus handelt es sich um das im Jahr 1815 erbaute Lehrer- und Küsterhaus mit einem Unterrichtsraum. Von 1848 - 1873 lebte hier die Pastorenfamilie Niemöller. Seit 1900 wurde es von der Küsterfamilie Helmig bewohnt. 1959 wurde es wegen Baufälligkeit abgerissen.

 


 
 
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